Fraunhofer Forschungscampus

Karlsruhe, Deutschland
Haupteingang ISI, Ansicht von Osten
Visualisierung © HENN
Innenhof mit Blick aufs Atrium ISI
Visualisierung © HENN
Fassade ISI, Ansicht von Süden
Visualisierung © HENN
Bestand IOSB + Neubau ISI + Loop
Zeichnung © HENN
Axonometrie: Gebäudehülle
Zeichnung © HENN
Lageplan, Original-Maßstab 1:500
Zeichnung © HENN
Grundriss Erdgeschoss, Original-Maßstab 1:200
Zeichnung © HENN
Grundriss 1. Obergeschoss, Original-Maßstab 1:200
Zeichnung © HENN
Architekten
HENN
Standort
Fraunhoferstraße 1, 76131 Karlsruhe, Deutschland
Jahr
2024
Bauherrschaft
Fraunhofer-Gesellschaft
Team
Fredrik Werner, Karolin Do-Tran, Dennis Brandt, Norma Perez Castilla, Babak Djassemi, Ferdinand Fleckenstein, Anna Ghillani, Victoria Hahn, Gabriel Quinonero, Hamed Sarhadi

Als eine der weltweit führenden Organisationen für anwendungsorientierte Forschung, beschäftigt die Fraunhofer-Gesellschaft deutschlandweit mehr als 30 000 Mitarbeitende und betreibt derzeit 76 Institute und Forschungseinrichtungen. Um die Zusammenarbeit der beiden Institute für System- und Innovationsforschung (ISI) und Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) zu stärken, plant Fraunhofer am Standort Karlsruhe einen interdisziplinären Forschungscampus. Zukünftig werden hier gemeinsam die Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz und Autonomen Systemen sowie deren wirtschaftliche und soziale Potenziale erforscht. Der Entwurf von HENN schlägt eine Erweiterung um zwei Neubauten vor und verbindet sie über Brücken mit dem bestehenden Gebäude zu einem zusammenhängenden Komplex. Neue, zentrale Kommunikationsflächen schaffen eine kollaborative Schnittstelle der beiden Institute.

Ein umlaufender Loop verläuft im ersten Obergeschoss durch alle Baukörper. Er verbindet über Glasbrücken hinweg die drei Gebäude und vernetzt alle Mitarbeiter*innen. Ein zentraler begrünter Innenhof wird von den umliegenden Bauvolumen umschlossen und verknüpft als neue Campusmitte Bestand und Erweiterung. Er dient den Mitarbeitenden zur Erholung und kann im Sommer für Kollaborationen der beiden Institute im Freien genutzt werden. Der Baumbestand auf dem Grundstück bleibt nahezu vollständig erhalten.

In ihren Gebäudehöhen reagieren die Neubauten auf die unmittelbare Nachbarschaft und vermitteln zwischen Alt und Neu. Der im Süden des Grundstücks gelegene fünfgeschossige Neubau, der das ISI beherbergen wird, bildet die Hauptadresse des neuen Forschungscampus. Im Erdgeschoss laden eine Bibliothek, eine Kantine und ein großer Konferenzsaal, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann, die Öffentlichkeit auf den Campus ein. Eine Freitreppe im Eingangsfoyer führt in ein repräsentatives Atrium, das sich über vier Stockwerke erstreckt. Als kommunikatives Zentrum des Campus bringt es die beiden Institute zusammen. Es entsteht ein interdisziplinärer Ort für kollaboratives Arbeiten sowie für Wissensaustausch und informelle Begegnungen.

Das zum Innenhof großflächig verglaste Atrium führt zu den oberen vier Stockwerken, wo sich die Bürobereiche befinden. Hierfür hat HENN ein flexibles New-Work-System mit 15 Modulen entwickelt, die wie Bausteine auf dem Flächenraster verteilt werden können. Ob Gemeinschaftsraum oder Rückzugsort – der Gestaltung der Module liegt ein Raumkonzept zugrunde, das allen individuellen Anforderungen gerecht wird. Das Modulsystem ermöglicht außerdem, dass die Flächen problemlos für zukünftige Nutzungen angepasst werden können.

Im östlichen Neubau für das IOSB entsteht eine zweigeschossige Versuchshalle mit Shed-Dach, in der auf 650 Quadratmetern Robotik-Projekte getestet werden. Durch verglaste Innenwände der angrenzenden Büro- und Meetingräume im zweiten Obergeschoss sind direkte Einblicke auf die Testfläche möglich.

Die in Hybridbauweise geplanten Neubauten mit einer Fassade aus Holz und recyceltem Aluminium, werden an den Süd-Fassaden sowie auf allen Dachflächen mit Photovoltaik-Paneelen zur Stromversorgung ausgestattet.

Die Erweiterung des Fraunhofer Forschungscampus schafft Raum für Synergien in der interdisziplinären Forschung. Es entsteht das führende Kompetenzzentrum der angewandten Innovationsforschung in Europa – ein Ort, an dem die Gesellschaft von morgen mitgestaltet wird.

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